Wir hatten es uns so gedacht: eine laue Sommernacht, lauschige Leseplätze unter Bäumen, Fackeln und Kerzenlicht überall, Picknick im Garten….
Das waren unsere Vorstellungen, als coronabedingt unsere für Juni 2021 geplante Lesenacht auf den August verschoben werden musste.
Leider kam es dann doch etwas anders: der Wetterbericht ließ nichts Gutes ahnen, jedoch konnten wir wenigstens die Bedingungen, die uns Corona bei unserem 2. Anlauf auferlegte, gut umsetzen: es gab eine LucaApp sowie Kontaktdaten, die am Eingang am Hoftor der Dorfstraße 10/12 erhoben werden mussten. An Abstand und Maskenpflicht in den Innenräumen haben wir alle uns inzwischen gut gewöhnt, sodass das nicht weiter schwierig war.
Allerdings war der letzte Freitag im August - wie schon die Tage davor - ungewöhnlich kalt und Regen drohte ebenfalls. Gleich zu Beginn unserer Veranstaltung gab es auch einen kurzen Schauer, der hielt jedoch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher nicht weiter ab, sie kamen mit Decken, Sitzkissen und zum Teil perfekt gefüllten Picknickkörben, um sich an verschiedenen Plätzen vorlesen zu lassen. Über 70 Interessierte zählten wir an diesem besonderen Abend, sowie 13 Kinder, die es sich im Gartenhäuschen gemütlich gemacht hatten, um sich von Chantal und Jacqueline Kruppa nach Lummerland oder zu Frau Rotkohl und Herrn Taschenbier entführen zu lassen.
Der Garten wurde aufgrund der Wetterlage nicht bespielt und so wurde er kurzerhand in den schon bewährten und romantisch ausgeleuchteten Scheunendurchgang verlegt. Den 2. Leseplatz gab es ebenfalls auf dem Hof unter dem mit vielen Lichterketten geschmückten Schauerdach. Viele helfende Hände hatten es geschafft, auf dem Gelände eine besondere, dem Ereignis angemessene Atmosphäre zu zaubern.
Katrin Angelstein, Dori Wegner und Gerlinde Wiertzema hatten sehr Unterschiedliches ausgesucht: es gab Romanausschnitte, Kurzgeschichten, den Anfang eines etwas anderen Krimis sowie humorvolle Gedichte von dem noch nicht sehr bekannten Autor Sergej Mittlich, vorgetragen von Michael Plitzko. Nach der Pause las Michael aus dem Roman von Wolfgang Herrndorf „Tschick“ vor, was viele animierte, das Buch mal wieder zur Hand zu nehmen, allerdings ist „hören“ etwas anderes als „leise lesen“ – darin waren sich die Zuhörerinnen und Zuhörer schnell einig, nachdem sie den gekonnten Vortrag schmunzelnd genießen konnten.
Es gab einen Büchertisch, sowie den Verkauf von sogenannten „Blind books“: Überraschungslektüre nach Gewicht in Zeitungspapier verhüllt : 100 g je 1,- €.
Zu Beginn unserer Veranstaltung, in der Pause, sowie am Ende unserer Lesenacht sorgte Hans Fabian Schimmelpfennig als Spielmann Giacomo mit launigen Liedern zu Dudelsack und Drehleier für Unterhaltung. Gespräche und Begegnungen kamen ebenfalls nicht zu kurz, sowie das Picknick – zwar nicht auf Decken im Gras, sondern an den bereitgestellten Stehtischen und Bänken. Da konnte man schon staunen, was Herd und Küche alles hergaben: vom klassischen Nudelsalat in Tupperdosen, Brezeln, bunten Sandwiches bis zu einem liebevoll gepackten Weidenkorb mit kaltem Saltimbocca (nebst Salbeiblättchen!) und selbstgemachtem Käsegebäck. An einer Bar gab es Getränke, mit denen man sich gegen eine Spende versorgen konnte.
Wie froh waren am Ende die Organisatoren des Lesekreises, dass unsere 2. Lesenacht nicht ein weiteres Mal verschoben werden musste.
Nicht nur uns hat dieser Abend viel Freude bereitet!
Die LDZ berichtete wieder von unserer Veranstaltung, der Artikel kann auf unserer Presseseite abgerufen werden.
Unser Bericht von der ersten Lesenacht ist hier zu finden.
Letzte Aktualisierung: 11.11.2024