Acht Teilnehmer (bei vier Anmeldungen) konnte der kurzfristig verpflichtete Pilzexperte Erhard Waske-Funden am Samstag Mittag begrüßen, ehe er die Gruppe ohne große Vorrede über den Stadtweg in den Buchenmischwald führte.
Schon am Rand des Stadtwegs wurde deutlich, dass es genug Pilze zu begutachten geben würde. Darin lag auch der erste Schwerpunkt der Wanderung. Mit Unterstützung von Dirk und Claudia Fischer, die auch schöne Fotos machte, erläuterte der Experte die Funde der TeilnehmerInnen und wies immer wieder darauf hin, dass nur bei vollständiger und sicherer Bestimmung eines Pilzes dieser mit auf den Heimweg genommen werden sollte.
Beim Ausschwärmen entdeckten ein paar Teilnehmer dann selbstständig solche Stellen, an denen Speisepilze, insbesondere Steinpilze, standen, die dann auch eifrig gesammelt wurden. Auch ein paar Rotkappen gingen ins Netz, Rotfußröhrlinge wurden eher gemieden, nachdem Dirk Fischer von dem häufigen Goldschimmel-Befall dieser Art gewarnt hatte.
Auch die zahlreich vorhandenen Schirmlinge wurden mit Vorsicht betrachtet – hier gibt es einige Arten, die sich nicht zum Verzehr eignen. Natürlich konnte nicht alles bestimmt werden, aber für Warnungen vor dem sehr häufig zu sehenden Gelben Knollenblätterpilz war Gelegenheit genug. Schön anzusehen waren Beringte Flämmlinge, Fliegenpilze, Violette Lacktrichterlinge, Herbstlorcheln und natürlich die stattlichen Rotkappen.
An Baumstümpfen waren mitunter drei verschiedene Arten zu sehen – ein Grund mehr, von vermeintlichen Stockschwämmchen die Finger zu lassen, zumal diese Art wirklich schwierig zu erkennen ist und einen sehr gefährlichen Verwechselungspartner hat. Die erfahrenen Sammler Dirk Fischer und Michael Plitzko warnten davor, Speisepilze zu sammeln, die schon zu alt sind, weil das bei Gelegenheitssammlern immer wieder zu beobachten ist. Viele vermeintliche Pilzvergiftungen sind wohl eher auf „gammelige“ Speisepilze zurückzuführen.
Wer es darauf anlegte, hatte am Ende trotz der so angeregten Sammeldisziplin eine stattliche Menge Steinpilze und Co. im Sammelkörbchen. „Alleine hätte ich die niemals gefunden – vor allem nicht zu dieser Jahreszeit“ (immerhin Anfang November), freute sich eine ältere Teilnehmerin.
Auch für alle anderen war es ein abwechslungsreicher Streifzug mit vielen schönen Eindrücken, auch wenn sich der Experte hinterher als einfacher Pilzfreund und erfahrener Sammler enttarnte.
Letzte Aktualisierung: 11.11.2024