Angela, unsere 1. Vorsitzende, hatte die Idee aus Neustrelitz mitgebracht und war so angetan, dass sie einige Leute zusammentrommelte, von denen sie meinte, mit ihnen in Betheln etwas Ähnliches umsetzen zu können: Lesungen an unterschiedlichen Plätzen!
Im Frühjahr 2019 begann unsere Planung und am Freitag, den 14.Juni war es dann soweit:
Die erste Lesenacht konnte starten! Das „Modell Neustrelitz“ hatten wir für Bethelner Möglichkeiten umgebaut und es wurde ein ganz besonderer Abend!
An zwei unterschiedlichen Plätzen auf dem Hof Dorfstraße 10/12 wurde zeitgleich für Erwachsene vorgelesen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer saßen um den jeweils etwas erhöhten Leseplatz, geschützt vom Remisendach und Scheunendurchgang. Nach einer Lesezeit von ca 20 Minuten gab es eine Pause, in der ein gut bestücktes, äußerst leckeres kaltes Büfett, das freiwillige Helferinnen zusammengestellt hatten, im Garten der Tagesförderstätte wartete. Gegen eine Spende für den geplanten Bücherschrank für Betheln konnte man sich mit Finger-food und Getränken bedienen. Stehtische standen unter der mit Lichterketten geschmückten Magnolie. Zu allem spielte Hans-Fabian Schimmelpfennig auf der Laute, was die romantische Stimmung dieses lauen Sommerabends noch verstärkte.
Das Pausenende wurde durch einen Gong bekannt gegeben und die Zuhörer zogen zur nächsten Lesung. Aus einem abwechslungsreichen Programm konnte jeder das für sich Passende wählen: es gab Gedichte und Fußballgeschichten, Philosophisches und Praktisches, Romananfänge, „Kriminalisches“, Kurzgeschichten und Buchausschnitte – an einer Stelle sogar mit Cellountermalung. So etwas hatten bis dahin weder der Hof noch viele der Zuhörer im Dorf erlebt.
Für die Kinder war das Musikzimmer der Tagesförderstätte hergerichtet, das große Wasserbett war wie eine Insel in wunderschön dekoriertem Raum, zugezogene Vorhänge und gemütliches Licht sorgten für eine außergewöhnliche Atmosphäre, sodass die Kinder noch nicht einmal zur Pause diese Stätte der Ruhe und Geborgenheit verlassen wollten.
Als Abschluss wurden noch 3 Lieder im Garten gemeinsam gesungen, danach löste sich der Literaturabend auf und Groß und Klein verließen meist mit einem Lächeln den Ort dieser besonderen Begegnung.
Noch am Abend resümierten wir Aktiven nach dem Aufräumen und beim letzten Glas Wein, dass ca. 100 Zuhörer bei unserer ersten Lesenacht dabei waren. Das Glück war auch auf unserer Seite, denn es war eine wunderbar milde Sommernacht - der angekündigte Platzregen setzte erst gegen 4 Uhr am Morgen ein.
Das positive Echo vieler Teilnehmer beflügelte uns so sehr, dass wir sofort begannen, weitere Pläne zu schmieden, um Ähnliches auf die Beine zu stellen.
Auch die LDZ berichtete von dieser Veranstaltung, wie auf unserer Presseseite im Artikel vom 18.6.2019 mit dem Titel „Lesenacht: Liebe, Fußball oder Psycho“ nachzulesen ist.
Letzte Aktualisierung: 11.11.2024